Bei der Hauptversammlung der Gesamtfeuerwehr Loßburg am 21. März 2019 im Kinzighaus wurde auf ein arbeitsreiches Jahr zurückgeblickt.

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Ehrungen (von links): Bürgermeister Christoph Enderle, Armin Lezius, Kreisbrandmeister Frank Jahraus, Heinz Schmieder, Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzender Maik Zinser, Joachim Kraut und Gesamtkommandant Jochen Link

Zu Beginn hieß Kommandant Jochen Link alle Anwesenden herzlich Willkommen. Besonders begrüßte er Bürgermeister Herr Enderle, dessen Stellvertreter Herr Hauser, Herr Muth und Herr Hoffarth von der Gemeindeverwaltung, den Kreisbrandmeister Frank Jahrhaus, den Kreisverbandsvorsitzenden Maik Zinser sowie die Kommandanten Florian Möhrle (Feuerwehr Freudenstadt) und Karl-Heinz Weigold (Feuerwehr Glatten), Die Ehrenkommandanten Günter Fassbender und Thomas Wolfer, Vertreter der DRK-Ortsvereine sowie Ortsvorsteher und Gemeinderäte.

Darauffolgend berichtete er über die verschiedenen Ereignisse der Feuerwehr Loßburg im Jahr 2018. Es mussten insgesamt 51 Einsätze abgearbeitet werden. Diese untergliederten sich in 32 technische Hilfeleistungen, 12 Brandeinsätze, fünf Fehleinsätzen und zwei Überlandhilfen.

Größere Brandeinsätze gab es nicht zu verzeichnen. Bei einem Küchenbrand in Betzweiler konnte im letzten Moment schlimmeres verhindert werden.

Bei den Verkehrsunfällen gab es mehrere Schwerverletzte und einen Toten zu verzeichnen. Bei dem Zusammenstoß eines Kleintransporters mit einem Reisebus kam für den Unfallverursacher jegliche Hilfe zu spät. Gleichzeitig stellte die hohe Anzahl der leichtverletzten die Feuerwehrleute vor eine besondere Herausforderung. Die Rettung des eingeklemmten Busfahrers übernahm die Feuerwehr Freudenstadt.

Zahlreiche Einsätze entstanden in Folge von Sturm und starken Niederschlägen. Beispielsweise kam es im Ortsteil Wälde zu einem Hangrutsch an einem Wohnhaus.

Auch der Gefahrgutzug Loßburg wurde im vergangenen Jahr einmal alarmiert.

Ein weiteres Schadensereignis war der Heizölaustritt aufgrund eines technischen Defekts in Wittendorf. Hierbei entleerte der Gefahrgutzug den Tank. Parallel dazu wurden Maßnahmen zur Schadensbegrenzung durchgeführt.

Ebenfalls merkte Kommandant Link an, dass es an zwei Tagen zu jeweils zwei parallel auftretenden Einsätzen auf dem Gemeindegebiet kam. Daher ist auch bei laufenden Einsätzen auf eine Rückfallebene zu achten.

Neben dem geleisteten Einsatzdienst fanden auch zahlreiche Stunden der Fortbildung statt. Themenbereiche hierbei waren beispielsweise Brandbekämpfung, technische Hilfeleistung, gefährliche Stoffe und Güter sowie Erste Hilfe bei medizinischen Notfällen. Dabei ist die jährliche Fortbildung in Sulz ein fester Bestandteil für alle Atemschutzgeräteträger.

Insgesamt haben 43 Angehörige der Feuerwehr, neben dem normalen Übungsdienst, externe Fortbildungen und Lehrgänge besucht.

Als nächstes konnte Kommandant Link von einer einigermaßen gleichbleibenden Personalsituation sprechen. Zum Dezember 2018 gehörten der Feuerwehr Loßburg 188 aktive Feuerwehrleute an, davon sind elf weiblich. Die Jugendfeuerwehr hat 32 Angehörige und die Altersabteilung 39 Mitglieder.  Hierzu betonte Link, wie wichtig es sei Nachschub für die Jugendfeuerwehr und Quereinsteiger für die aktive Abteilung zu gewinnen. Dies sei erforderlich, um auch in Zukunft die Schlagkraft der Feuerwehr zu sichern.

Eine große Aufgabe im vergangenen Jahr war die Überarbeitung der Alarm- und Ausrückeordnung. Seit der Erstellung im Jahr 2008 war diese unberührt und hat gut funktioniert. Jedoch waren aufgrund der technischen und personellen Veränderungen manche Anpassungen sinnvoll. Frühzeitig werden nun benötigte Kräfte und Ausrüstungen alarmiert, um beispielsweise die Wasserversorgung am Einsatzort bestmöglichst sicherzustellen.

Als weiteres Highlight nannte Link die erfolgreiche Teilnahme einer Gruppe beim Leistungsabzeichen Bronze.

Abschließend bedanke sich Jochen Link beim Kreisbrandmeister und der Gemeindeverwaltung für die gute, konstruktive Zusammenarbeit.

Anstatt wie bisher folgten nun nicht die Berichte der einzelnen Abteilungskommandanten, sondern zwei Fachvorträge zu aktuellen Projekten.

Stellvertretender Kommandant Andreas Eberhardt informierte über das Thema Atemschutz und die damit verbundene Gerätepflege und Überprüfung. Dazu stellte er den Ist-Zustand mit deren Einschränkungen vor und nahm Bezug zur zukünftigen Verbesserung mit der geplanten Atemschutzwerkstatt im Feuerwehrhaus Loßburg.

Danach stellte stellvertretender Kommandant Maik Link das System „Wasserkarte.info“ vor. Hierbei werden die Hydranten des Gemeindegebiets in einer digitalen Karte erfasst. Dies sind derzeit 730 Stück, wobei die Erfassung noch nicht abgeschlossen ist. Des Weiteren werden gleichzeitig Wasserförderstrecken vordefiniert. Mit dem System stehen der Feuerwehr beim Einsatz wichtige Informationen zur Verfügung. Beispielsweise ist definiert, wo Verstärkerpumpen stationiert werden müssen.

Im darauffolgenden Bericht des Schriftführers Felix Seidel wurde auf verschiedene Aktivitäten der Gesamtfeuerwehr eingegangen. Darunter beispielsweise die Jahres-Hauptübung der Gesamtfeuerwehr Loßburg in Wittendorf bei der Firma Schupp oder die landkreisweite Gefahrgut-Hauptübung bei der Firma Lauffer im Industriegebiet Heiligenfeld. Eine weitere Gemeinschaftsübung fand mit der Feuerwehr Dornstetten statt. So kam es, dass der Gefahrgutzug zur Unterstützung der örtlichen Kameraden nach Aach zur Firma Weinmann alarmiert wurde.

Ein weiterer Höhepunkt war die Einführung des Einsatz-Informations-Systems im Feuerwehrhaus Loßburg. Dieses wertet die eintreffenden Einsatzmeldungen der Leitstelle aus und stellt diese, zusammen mit weiteren Information, auf zwei Bildschirmen dar. Dadurch können sich die Feuerwehrleute frühzeitig mit der Situation vertraut machen.

Im darauffolgenden Grußwort von Bürgermeister Christoph Enderle dankte er den Feuerwehrangehörigen für ihre geleistete Arbeit, dass mehr als nur ein ehrenamtliches Engagement darstellt. Dass es hierbei Personen gibt, die dieses Ehrenamt ausnutzen und immer wieder Papiercontainer anzünden, stößt dagegen auf Unverständnis und Abscheu.

Auch die Einsatzhäufigkeit aufgrund von Rauchmeldern nehme zu, so Enderle. Jedoch sei es besser einmal zu viel herauszufahren, als einmal zu wenig. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Mannschaft. Die Anzahl der technischen Hilfeleistungen haben die Brandeinsätze schon länger überholt.

Betreffend der Atemschutzwerkstatt nannte Enderle, dass man an der Beschaffung arbeite. Die Installation soll noch im laufenden Jahr erfolgen. Hierbei stellte er heraus, dass der Gemeinde eine gut ausgestattete Feuerwehr sehr wichtig ist. Diesbezüglich kam Herr Enderle auf die zwei Fahrzeuge und eine Unterbringungsmöglichkeit für die Feuerwehrabteilungen Sterneck und 24-Höfe zu sprechen, die im Haushalt vorgesehen sind.

Der gute Ausbildungsstand sein nicht nur an der Anzahl der Lehrgänge festzumachen. Auch das Leistungsabzeichen zeige die Schlagkraft der Wehr.

Im Grußwort vom Kreisfeuerwehrverband kam Maik Zinser auf Gewalt gegen die Einsatzkräfte zu sprechen. Leider ist festzustellen, dass hierzu die Hemmschwelle immer geringer wird. Ebenso ging er auf den Aktionstag „Feuerwehr in Bewegung“ ein, welcher im laufenden Jahr bei der Feuerwehr Horb a.N. stattfinden wird. Hier werden den Feuerwehrangehörigen zahlreiche Möglichkeiten geboten sich sportlich oder kameradschaftlich zu engagieren.

Herr Kreisbrandmeister Frank Jahraus kam zu Beginn seiner Rede auf die immer stärkere Vernetzung der Feuerwehren im Landkreis zu sprechen. Ebenso zeigte er sich von der neu gestalteten Hauptversammlung positiv beeindruckt.

Bezüglich der Personalsituation mahnte er zur Vorsicht. Bisher gebe es noch keine Personalprobleme. Jedoch könnte sich dies durch den Wegfall der älteren Kameraden in den nächsten Jahren verändern. Daher ist eine Nachwuchsgewinnung sehr wichtig.

Ebenfalls lobte Jahraus die Tätigkeiten im Bereich des Gefahrgutzugs. Es kommt zu zusätzlichen Belastungen, da hierbei die Handhabung der besonderen Gerätschaften zusätzlich geübt werden muss.

Als Ausblick nannte er eine Führungskräftefortbildung und eine landkreisweite Unwetterübung.

Am Ende seines Grußwortes bedanke er sich bei allen Kameradinnen und Kameraden für deren Einsatzbereitschaft.

Darauf überreichte er 47 Feuerwehr-Ehrenabzeichen in Bronze für 15 Jahre im Feuerwehrwesen an die Abteilungskommandanten. Die Verleihungen erfolgen zu späterer Zeit innerhalb der Abteilungen.

Für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst wurden Heinz Schmieder und Armin Lezius ausgezeichnet. Joachim Kraut wurde für 25 Jahre geehrt. 

Aus dem aktiven Dienst wurden Martin Völkle, Albrecht Pfau, Doris Schatz, Sebastian Ruoff, Jan Potrafke, Heinz Schmieder, Ralf Heizmann, Rolf Glinka-Walter und Johannes Lüder verabschiedet.

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Doris Schatz und Heinz Schmieder (Mitte) wurden verabschiedet.