Bei der Gemeinderatssitzung am 30. Juni 1886 wurde über die Landesfeuerlöschordnung vom 7. Juni 1885 in Gemeinschaftssitzung des bürgerlichen Kollegiums unter Mitwirkung des Bezirkslöschinspektors folgendes verhandelt.

Die Gemeinde ist aus 16 Parzellen zusammengesetzt und bildet eine Gesamtgemeinde. Die Entfernung der einzelnen Parzellen voneinander beträgt ein bis drei Kilometer. Der Querschnitt von den äußersten Gebäuden zu einander mag 6 Km betragen.

 

Feuerlöschgeräte sind vorhanden:

Eine kleine fahrbare Feuerspritze mit Schmiedekessel und 2 Feuerhaken im Eigentum der Gemeinde. 14 private Handfeuerhaken, Leitern auf jeder Parzelle, mehrere Kübel in jedem Haus, ebenfalls Schapfen. Erdölfackeln für die Gemeinde anzuschaffen, hat für die zerstreute Gemeinde keinen Zweck. Es sind in jedem Haus mehrere Laternen vorhanden, mit dem man den gleichen Zweck erreicht. Wasser ist bei jeder Hofstelle als Lauf- oder Schöpfbrunnen vorhanden. Dachleitern zu beschaffen ist zwecklos, da sich in der zerstreuten Gemeinde keine Feuerwehr gründen lässt, die sich bei einem ausbrechenden Brand durch ein Signal zusammenbringen lässt.

 

Beschluss:

Eine neue Feuerwehrwehrspritze anzuschaffen und dafür soll ein Spritzenhaus an das Schul- und Rathaus (heute noch Feuerwehrgerätehaus) angebaut werden, weiter sollen beschafft werden mit 80 mm Zylinderweite 20 m Druckschläuche.

Mit diesem Beschluss wird die staatliche Aufsichtsbehörde gebeten für die Beschaffung Zeit zu geben. Da die Gemeinden schon früher mit Geldproblemen zu kämpfen hatten.

Eine geregelte Feuerlösch- und Rettungsmannschaft ist wegen der Zerstreutheit der Gemeinde nicht anwendbar und auch weil die Zahl der männlichen Personen zu klein ist. Besseres als die Lokalfeuerlöschordnung von 1867 ist hier nicht zu erreichen.
Das Oberamt Oberndorf drängte aber doch in Sachen Feuerwehr etwas zu unternehmen, deshalb wurde am 27.Juli 1887 beschlossen:

Eine Saugfeuerspritze zum Preis von 950 Mark von der Firma Hermann Kurz aus Stuttgart anzuschaffen. 8 Mann einschl. Kommandant und Stellvertreter auszurüsten mit einem Kostenaufwand von 160 Mark. Weiter noch 4 Dachleitern zu einem Preis von 36 Mark anzuschaffen.

Am 7. Oktober 1887 wurden dann noch Helme und ein Signalhorn angeschafft. Es steht also fest, dass in 24-Höfe im Jahr 1887 eine organisierte Feuerwehr mit Kommandant, Stellvertreter und Steiger mit dem Entsprechenden Gerät aufgebaut wurde. Die Feuerwehr 24-Höfe war gegründet.

Am 24. Februar 1888 wurde beschlossen, eine Spritzenremise ans Rathaus anzubauen.

Am 1. Dezember 1900 wurde in der Gemeinderatssitzung noch beschlossen, einen Leiterwagen zum Transport der Feuerwehrleitern vom Wagner Kober aus dem Vogelsberg anzuschaffen.

Im Jahr 1929 wurde die Mannschaftsstärke auf ein Soll von 45 Mann festgelegt. Da in 24-Höfe nicht so viele Männer zwischen 18 und 45 vorhanden waren, wurden auch Männer zwischen 45 und 50 zur Mithilfe bei einem Brandausbruch verpflichtet, obwohl sie nicht Feuerwehrmitglieder sein mussten.

Die im Jahr 1887 angeschaffte Feuerwehrspritze befindet sich im Besitz der Feuerwehr Freudenstadt, da der Eisenhändler Kantlehner aus Freudenstadt sie nicht verschrottet hat. Nach Erlöschen dieser Firma ging der Besitz an die Firma Schabeso über, die 1979 die Spritze an die freiwillige Feuerwehr Freudenstadt als Schenkung übergab. Diese hat das Gefährt liebevoll aufgeputzt und in ihre Obhut genommen.

Dies war möglich, da 1951 die Wehr mit einem Tragkraftspritzenanhänger und einer TS6 ausgerüstet wurde, welche ihren Dienst bis 1966 tat. Zu diesem Zeitpunkt wurde sie dann durch ein Tragkraftspritzenfahrzeug der Marke Ford Transit mit einer TS8 ersetzt.

Als lustige Erzählung ist vielleicht noch erwähnenswert, dass die damalige Abordnung welche das Fahrzeug bei der Fa. Ziegler abholen wollten, Schwierigkeiten bei der Herausgabe des Feuerwehrfahrzeugs hatten, denn sie hatten vergessen ihre Dienstuniform anzuziehen. Die Fa. Ziegler wollte das Fahrzeug nicht an Zivilisten abgeben. Erst durch das Verhandlungsgeschick des Fordhändlers Jautz und des damaligen Bürgermeisters Schwenk konnten sie nach einer „Fahrprüfung" auf dem Werksgelände das Fahrzeug mitnehmen.

Dieses Fahrzeug war im Dienst bis 1991. Dann wurde es durch ein LF8 ersetzt, das bis heute im Dienst der freiwilligen Feuerwehr Loßburg Abteilung 24-Höfe ist.

Im Jahr 2009 wurde auch in 24-Höfe die Alarmierung, die bisher durch Sirenen erfolgte, auf digitale Meldeempfänger umgestellt.

In den letzten nun fast 125 Jahren gab es kleinere und größere Einsätze.

Seit 1970 wird in zweijährigem Abstand das Tennenfest gefeiert. Zuerst fand es beim damaligen Ortsvorsteher Walter im Weiler und anschließend auf dem Struthof statt.

Im Jahr 2012 besteht die Feuerwehr 24-Höfe seit 125 Jahren. Dieses Ereignis soll im Rahmen des Tennenfestes gefeiert werden.

 

Gruppenbild der Abteilung 24-Höfe in Einsatzkleidung